Wie Sie ihre Transportkosten reduzieren können

11 min lesen 22 Oktober 2021
Rechnen Sie mal durch: Wie viel kostet der Transport Ihrer Waren über ein Jahr? Beim Transport entstehen nicht nur Kosten durch die Fahrt von A nach B sondern auch für Verpackung, Ladungssicherung und das Personal. Unbestritten: Die Auswirkungen, die die richtige (oder falsche!) Transportstrategie auf die Kosten eines jedes Unternehmens hat, sind gravierend. Dies wirkt sich natürlich sowohl auf den Cashflow als auch auf die Rentabilität Ihrer einzelnen Sendungen aus. Die Logistikkosten beeinflussen sowohl die Ergebnisse als auch die wahrgenommene Qualität des Unternehmens. Stéphane Roussel, Transportspezialist bei RAJA, hat uns im Gespräch 4 Möglichkeiten  genannt wie Sie Transportkosten reduzieren können.

Was sind Transportkosten?

Unter Transportkosten versteht man alle Kosten die durch den Transport von Gütern (oder Personen) entstehen. Dazu gehören:

  • Fremdtransportkosten (Straßen-, Schiffs-, Luft- und Bahntransport) und transportbedingte Kosten für Verpackung und Abwicklung
  • Kosten der Transportkapazität bspw. für Fördermittelsysteme und Personal
  • Kosten der Transportbereitschaft und -durchführung wie Instandhaltungs- oder Energiekosten und Kosten für Transportschäden

46 Milliarden Dollar! Das ist der Betrag, der jedes Jahr weltweit eingespart werden kann, indem Lücken im Versand beseitigt beziehungsweise verringert werden. Dies zeigt eine Studie von Forbes Insight für DS Smith. Ein enormer Betrag. Und hier sind die Auswirkungen auf die Umwelt noch gar nicht berücksichtigt: Die Optimierung des Versands ist nämlich auch eine großartige Gelegenheit, die Umwelt durch das Vermeiden unnötiger Verpackungen zu schonen – Unbezahlbar!

Möglicherweise können Ihre Transportkosten also drastisch reduziert werden. Gleichzeitig muss unbedingt verhindert werden, dass das Image des Unternehmens durch Einsparungen bei der Auslieferung an Kunden beeinträchtigt wird. Denn für den Empfänger zählt letzlich an erster Stelle: Die schnelle, effiziente und unbeschädigte Lieferung. Aber auch Psychologie spielt hier eine Rolle… Schon mit einfachen Mitteln bei der Verpackung können Sie im B2C-Versand beim Kunden ein positives Unpackaging-Erlebnis hervorrufen. Personalisierter Druck auf Karton oder Klebeband, beispielsweise. Oder etwas diskreter: Der Karton-Innendruck 😊 Und schließlich, glücklicherweise immer mehr im Fokus des Endkunden: Umweltaspekte! Einige unserer besonders umweltfreundlichen Verpackungslösungen finden Sie daher in unserem Webshop auf einen Blick.

Wie können Sie ihre Transportkosten reduzieren?

1. Verpackung optimieren und Hohlraum vermeiden

Das Verringern des Gewichts der Verpackung sollte das oberste Ziel sein, das hilft beim Transportkosten reduzieren. Dafür müssen Sie das Zusammenspiel von Versandverpackung und Polsterung weiterentwickeln, um das Gesamtgewicht zu reduzieren, ohne gleichzeitig auch den Schutz zu minimieren.

Wir haben für einige Produktkategorien Holzcrimpen als Fixierung im Karton verwendet. Nach mehreren Tests wechselten wir zu Luftpolster, was zu enormen Einsparungen bei den Transportkosten führte: Wir sprechen hier von der Größenordnung von einer Tonne transportierten Materials!Laurent Caplat, Gründer von BienManger.com, Kunde von RAJA

Es gibt zwei Möglichkeiten:

Das Gewicht der Polsterung und damit das Paketgewicht reduzieren

Papierpolster? Schaum? Oder wie im Falle von BienManger doch Luftpolster? Am Besten sie lassen sich von unseren Experten beraten was für ihre Produkte am Besten geeignet ist.

Wir geben folgendes zu bedenken: Reduzieren Sie die Verwendung von Kunststoff soweit Sie das können, insbesondere wenn Ihre Verbraucher für den ökologischen Aspekt sensibel sind. Seien Sie mit der Einführung von #ZeroWaste-Kampagnen und der zunehmenden Bekanntheit dieses Themas in der Öffentlichkeit wachsam bezüglich die Reaktion Ihrer Kunden auf Ihre Materialwahl. Seien Sie sich bewusst, dass RAJA umweltfreundlichere Lösungen anbietet, wie zum Beispiel grünes Flopak und Papierpolster. Auch hier stehen Ihnen unsere Berater zur Verfügung, um eine passende Lösung zu finden.

Um die Menge an Polstermaterial zu reduzieren, wählen Sie den Karton, der den Abmessungen Ihrer Produkte am besten angepasst ist. Zum Beispiel mit dem Kartonfinder finden Sie unter 1200 verfügbaren Formaten den passenden Karton!

Zur Erinnerung: Je passgenauer die Verpackung zu Ihrem Produkt, desto mehr sparen Sie beim Fixieren in der Versandverpackung und desto leichter wird Ihre Verpackung, wodurch sich wiederum die Transportkosten reduzieren.

Optimieren Sie Ihre Polsterung. Verwenden Sie neue Lösungen für weniger Volumen.

Noppenschaumverpackung

Schaumverpackungen oder Verpackungen mit Folienfixierung. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sie sparen den Arbeitsschritt während der Kommissionierung und sparen so Zeit für Ihre Kommissionierer. Tipp: Um die Effektivität und die Performance Ihrer Versandverpackung sowie der Polsterung zu überprüfen, vergessen Sie nicht, ein Dutzend Pakete an „Tester“ zu senden, um den Zustand des Pakets bei der Ankunft zu beurteilen. Egal welche Kombination aus Verpackung und Polstermaterial und unabhängig davon, welchen Versanddienstleister Sie wählen, oberstes Credo ist: Ihr Paket muss in einem optisch akzeptablen Zustand ankommen und die Ware selbstverständlich intakt sein.

Durch diese logistische Optimierung können sowohl erhebliche Einsparungen erzielt als auch die CO2-Emissionen reduziert werden. Wenn Sie diesen Punkt mit Nachdruck verfolgen, wird das -neben den genannten Einsparungen- auch einen echten Einfluss auf das Image des Unternehmens haben!

Der kleine 2-Punkte-Plan zur optimalen Raumausnutzung:

  • Verpackung: Ob Briefumschläge, Kartons oder Paletten, jeder nicht genutzte Platz bedeutet Geldverschwendung (Praxistipp: Höhenvariable Kartons)
  • Transportfahrzeuge: Ob LKW, Schiff oder Flugzeug –  Optimieren Sie Ihren Transportplan für eine optimale Platznutzung

Dazu Stéphane Roussel, Transportspezialist bei RAJA:

„Das Transportieren von halb leeren Containern bedeutet das transportieren von Luft – und Luft kostet Geld. Der Transportplan, den wir bei RAJA aufgestellt haben, ermöglicht es uns europaweit innerhalb von 24 Stunden zu liefern, indem wir unseren Kunden einen günstigen Preis anbieten und unseren CO2-Ausstoß so weit wie möglich reduzieren. Eine echte Auswirkung auf unsere Buchhaltung, aber auch auf die Umwelt!“

2. Den richtigen Transportdienstleister wählen

Ein gut ausgearbeiteter Transportplan kommt ohne diesen zweiten Tipp nicht aus: Treffen Sie die Wahl des Spediteurs mit Sorgfalt

Bei der Auswahl des Dienstleisters, den man mit dem Transport der Ware beauftragt, denkt man oft an die Optimierung seiner Logistikkosten. Allerdings sollte der Preis nicht das einzige Kriterium für die Wahl sein.

Hier ist eine kurze Liste von Dingen, die Sie beachten müssen:

  • Der Ruf des Unternehmens sowie die Erfahrungen, die Sie zuvor gemacht haben oder die vertrauenswürdige Personen gemacht haben.
  • Die Servicequalität im für Sie relevanten Bereich. Ein Spediteur kann in der Tat auf einem Sektor sehr gut sein und auf einem anderen nicht.
  • Seine Transparenz, seine Informationsqualität für Sie. Ein Spediteur kann bei täglichen Lieferungen auf vielerlei Probleme stoßen, muss Sie jedoch unbedingt auf darüber informieren

Dazu Stéphane Roussel, Transportspezialist bei RAJA:

„Es ist wichtig, das Transportunternehmen zu besuchen, bevor Sie es auswählen. Man wird Sie ohne Zweifel in Büros empfangen. Aber was interessant ist, ist das Arbeitsumfeld. Bestehen Sie also darauf, zu einer arbeitsintensiven Stunde, zum Beispiel zwischen 8.00 und 9.00 Uhr, zu sehen, wie die Abläufe funktionieren. So können Sie sehen, wie die Spediteure in der Praxis arbeiten.“

Testen Sie den Anbieter

Zögern Sie nicht, Ihren Transportdienstleister ein oder zwei Monate lang zu testen. Legen Sie Kriterien fest, anhand derer sie getestet werden sollen: Die Geschwindigkeit der Problemlösung, die Transparenz in Bezug auf diese Probleme, die Verpflichtung zur Einhaltung der Fristen… Führen Sie diese Kriterien auf und führen Sie unangemeldete Stichproben durch.

Punkte, die Sie mit Ihrem Transportdienstleister aushandeln müssen

Denken Sie daran, dass es auch möglich ist, viele Aspekte mit Spediteuren zu verhandeln. Ab einem bestimmten Zustellvolumen können Sie beispielsweise am Jahresende Kostensenkungsprozentsätze aushandeln. Es liegt wiederum in Ihrer Verantwortung, die Punkte zu finden, über die Sie Ihr Budget aushandeln können, ohne die Qualität der Lieferung zu beeinträchtigen.

Dazu Stéphane Roussel, Transportspezialist bei RAJA:

„Es geht nicht nur darum, den richtigen Dienstleister zu finden, sondern ihn auch regelmäßig, alle zwei oder drei Jahre, in den Wettbewerb zu stellen. Bei RAJA führen wir regelmäßig Ausschreibungen in den Regionen durch, um sicherzustellen, dass die Preise immer den Marktpreisen entsprechen.“

3. Schaffen Sie Synergien mit Tochterunternehmen oder anderen Unternehmen

Ihr Unternehmen ist nicht das einzige, das seine Transportkosten reduzieren und die Logistik optimieren möchte. Und hier liegt einer der „großen Hebel“ zur Optimierung der meisten Logistikbudgets. Sie können verschiedene Arten von Akteuren besuchen, um über mögliche Synergien und folglich die Reduzierung der Transportkosten zu sprechen:

  • Tochterunternehmen Ihres Unternehmens, wenn es sich um eine große Gruppe handelt
  • Andere Unternehmen, die dasselbe Einzugsgebiet haben wie Sie.

Wenn Sie Ihren Transportplan erstellen, werden Sie häufig feststellen, dass einige Transportlinien defizitär sind. Finden Sie die Unternehmen auf denselben Linien, und bündeln Sie Ihre Transporte.  Durch das größere Auftragsvolumen sind Sie bei Preisverhandlungen mit dem Transportdienstleister in einer deutlich besseren Position. Mit dieser Technik können Unternehmen also Verluste durch nicht vollständig gefüllte Container und Paletten ausgleichen und die Kosten erheblich senken.

Dazu Stéphane Roussel, Transportspezialist bei RAJA:

„Die Schaffung solcher Synergien zwischen Partnerunternehmen spart viel Geld. Für eine solche Zusammenarbeit ist es jedoch erforderlich, gemeinsame Bereiche und Lager zu finden und zusammenzuarbeiten, um die perfekte Mischung zu finden. Kollaborative Lieferungen dieser Art sind eher für kleinere Unternehmen und Lagerhäuser geeignet. Tatsächlich neigen zum Beispiel Familienunternehmen eher dazu, ein einfaches und kostengünstiges System für ihren Transportmanager einzurichten. Im Gegensatz dazu haben große Unternehmen Schwierigkeiten, komplexe Synergien zu nutzen.“

4. Ein Transport Management System (TMS) einrichten

Um die Transportkosten zu reduzieren ist das TMS, Transport Management System, eine mögliche Lösung. Dank einer sehr feinen Analysesoftware ermöglicht das TMS, die am besten geeigneten Transportschemata für das Unternehmen zu finden. In der Regel berücksichtigt ein TMS Folgendes:

  • Der beste Preis im Vergleich zur besten Durchflussart;
  • Die unterschiedlichen Tarife der Beförderer, je nach Beförderungszone;
  • Die beste Verwaltung von Multisites (mit gemeinsamer Lieferung über die verschiedenen Tochtergesellschaften auf einem einzigen Container)

All diese Vergleiche werden von Ihrer Logistikabteilung  traditionell „von Hand durchgeführt! In einem großen Unternehmen mit großen Transportströmen ist es jedoch erforderlich, viel Energie und Personal dafür aufzuwenden.

Ein TMS generiert nach der Feinabstimmung fast automatisch optimierte Transportschemata

Dazu Stéphane Roussel, Transportspezialist bei RAJA:

„Der von einem TMS zu erwartende ROI hängt von der anfänglichen Qualität der Transportoptimierung des Unternehmens ab. Kurz gesagt, je mehr das Unternehmen in der Lage war, seinen vorgelagerten Transport mithilfe traditioneller Techniken zu optimieren, desto weniger wird das TMS effektiv sein. Kleine Unternehmen, die ihre Transporte auf klassische Weise gut managen, werden ihren ROI viel später erzielen, während große Unternehmen den Vorteil bereits nach wenigen Monaten bemerken werden.“
Achtung:
Achtung! In jedem Fall muss die Optimierung der Transportkosten über eine genaue Abrechnungskontrolle sorgfältig überwacht werden. Nur eine solche Kontrolle kann es ermöglichen, die tatsächlichen Auswirkungen dieser Optimierung auf die Kosten zu erkennen, die durch andere Elemente (z. B. Schwankungen des Ölpreises) unscharf werden können.

Das Wesentliche in 4 Punkten

Neben der technischen Unterstützung hängt die Reduzierung von Transportkosten in erster Linie von der Wahl Ihres Spediteurs und Ihrer Fähigkeit ab, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, um die Leistung kontinuierlich zu verbessern. Eine Person, die sich dieser Tätigkeit widmet, ist daher erforderlich, sobald die logistische Tätigkeit im Haus ein kritisches Volumen erreicht (finanziell und zeitlich / personell).Ein guter Spediteur kann und wird mitdenken und mitarbeiten, sodass Sie die Füllraten der LKWs rentabel gestalten können. Schließlich müssen Sie mit Hilfe von Verpackungsexperten überlegen, wie Sie möglichst leichte und kompakte Packstücke herstellen, um die Transportkosten pro Einheit zu reduzieren – sodass Sie mehr Bestellungen pro Fahrzeug versenden können.

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