Packband bedrucken – Druckverfahren, Druckfarben und Grafikarten

11 min lesen 25 April 2018
Mit dem Online-Tool für personalisierte Klebebänder (RAJAprint) haben bereits viele Kunden selbstständig ihr Packband entworfen und mit Firmenlogo, Anschrift, Homepage und weiteren Texten versehen. Hinter den Kulissen steckt dabei sehr viel Technik und Know-How vor allem aus dem Druckbereich. Da für ein perfektes Ergebnis bestimmte Vorgaben, z.B. zur Bildqualität und den Dateiformaten, eingehalten werden sollten, wollen wir über die technischen Aspekte beim Packband bedrucken informieren.
Aber keine Sorge, wem das alles zu kompliziert ist: Unsere Kundenberater können Ihnen mit Ihren Wünschen immer weiter helfen. Auch für die Gestaltung haben wir Profis, die dafür sorgen, dass Ihr Klebeband so aussieht, wie Sie es sich vorstellen!

Flexodruck – Das Druckverfahren

Beim Flexodruck handelt es sich um ein Hochdruckverfahren. Das bedeutet, dass die zu druckenden Bereiche auf der Druckform (dem Klischee) erhaben sind, also höher liegen. Aus dem Alltag kennt man dieses Prinzip z.B. vom Kartoffeldruck oder von Stempeln. Da es ein direktes Druckverfahren ist, wird die Druckform, ebenfalls wie bei einem Stempel, direkt auf den Druckstoff gedrückt. Dementsprechend müssen die Motive bei der Herstellung des Klischees spiegelverkehrt angelegt werden (siehe Bild).

Als Kunde muss natürlich nichts spiegelverkehrt angelegt werden. Dies geschieht bei der Klischeeherstellung. Der Name Flexodruck bezieht sich nämlich ebenfalls auf die Druckform (das Klischee). Im Gegensatz zu Gutenbergs schwerfälligen Bleisatz werden die Druckformen aus flexiblem Kunststoff hergestellt und dann auf einen Druckzylinder aufgebracht.

Für jede Farbe Ihres Motivs wird ein separates Klischee von der Druckerei hergestellt, je mehr Farben Sie also drucken wollen desto mehr „Stempel“ werden benötigt. Diese einmaligen Herstellungskosten für die Klischees müssen also noch zum Kaufpreis addiert werden, entfallen in der Regel aber bereits ab einer gewissen Abnahmemenge.

Die Farbe wird im Druckprozess auf die erhabenen (druckenden) Flächen des Klischees übertragen und im nächsten Schritt auf den Druckstoff (Ihr Klebeband) aufgetragen.

Der „Bedruckstoff“ ist in diesem Fall Ihr personalisiertes Klebeband.

Positivdruck und Negativdruck

Zwei wichtige Fachbegriffe zum Thema Klebeband bedrucken sind der Positiv- und Negativdruck. Diese beziehen sich auf die Gestaltung des Layouts und die damit verbundene Umsetzung in einem Stempel. Nehmen wir an, Ihr Motiv wäre ein einfacher Kreis. Beim Positivdruck bleibt dieser Kreis auf dem Stempel erhöht und der Rest der Fläche wird entfernt. Die Kreisform berührt später beim Druck dann den Bedruckstoff und trägt die Farbe auf. Der Buchungsstempel von weiter oben ist ein klassisches Beispiel für Positivdruck.

Beim Negativdruck hingegen wird der Kreis aus dem Stempel „ausgeschnitten“ bzw. entfernt. Die restliche Fläche bleibt erhöht und berührt beim Druck das Klebeband. Somit wird der Hintergrund um den Kreis farbig bedruckt und der Kreis selbst ausgespart. Je nach dem welche Farbe das Klebeband hat, scheint diese dann in Kreisform durch.

Im folgenden Beispiel sehen Sie noch einmal den Unterschied beim Packband bedrucken im Positiv- bzw. Negativdruck:

Beim Positivdruck bildet die ursprüngliche Bandfarbe den Hintergrund und das Druckmotiv den Vordergrund.
Beim Negativdruck scheint die weiße Farbe des Bandes durch. Die blaue Hintergrundfarbe wurde aufgedruckt und der Schriftzug dabei ausgespart.

Als kleine Eselsbrücke zum „Negativdruck“: Wenn Ihr Band nicht die typische Klebebandfarbe (braun, transparent, weiß) haben soll, dann müssen Sie Ihre Wunschfarbe als Hintergrund aufdrucken

Packband bedrucken: Die Druckfarben

Die Farbenlehre ist eine Wissenschaft für sich. Das menschliche Auge kann (nach Berechnungen und Schätzungen) ca. 20 Millionen Farben unterscheiden. Diese ungeheure Vielfalt an möglichen Farben darstellend zu nutzen ist eine große Herausforderung:

RGB: Ihr Bildschirm mischt farben „additiv“

Die Farben digitaler Bilder auf Fernsehern, Smartphones und Computerbildschirmen werden durch Licht erzeugt. Die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau (daher auch der Begriff „RGB Farbe“) werden als winzige, getrennte Farbpunkte unterschiedlich hell ausgespielt. Im Auge werden diese dann „gemischt“ und ergeben eine entsprechend farbige Fläche. Wenn Sie sich Ihren Bildschirm von sehr geringer Entfernung anschauen, können Sie die unterschiedlichen Farbpunkte evtl. erkennen. In der Vergrößerung sieht das aus wie auf der Abbildung.

Durch addieren der Farben in geeigneter Helligkeit entsteht im Auge der Eindruck von weiß. Ohne Licht, also ohne leuchtende Farbpunkte entsteht der Eindruck von Schwarz bzw. dunkel. Das Bild Ihres Bildschirms wird schärfer, je mehr winzige „Farbpunkte“ er darstellen kann. Im Privaten haben Sie dies vielleicht beim Umstieg vom Röhrenfernseher auf ein HD-Gerät bemerkt.

CMYK: Ihr Büro-Drucker mischt Farben „subtraktiv“

Während Ihr Bildschirm beim darstellen schwarzer Farbe im Prinzip „nichts tut“ (kein Licht) muss sich Ihr Drucker ganz schön ins Zeug legen. Hier entsteht die Wahrnehmung von Schwarz durch das Übereinanderlegen aller drei Farbbestandteile Cyan (bläulich), Magenta (rötlich) und Gelb. Weiß hingegen kann so nicht dargestellt bzw. gedruckt werden, ist aber meist die Grundfarbe des bedruckten Papiers.

Dieses Schwarz ist jedoch (wie auch im Bild zu sehen) nicht vollständig dunkel oder „Tiefschwarz“. Deshalb verfügen die meisten Drucker über eine weitere Patrone in der Farbe Schwarz, auch genannt „Key“. Diese ermöglicht das Drucken von tiefem Schwarz und verleiht Farbbildern die nötige Tiefe, die nicht allein durch das Mischen der anderen Farben erzeugt werden kann. Im Bild sehen Sie die verschiedenen Farbaufträge eines Bildes, getrennt nach den Ursprungsfarben.

Nicht nur Ihr Büro-Drucker, sondern auch professionelle Druckereien arbeiten in der Regel mit CMYK-Farben und verlangen deshalb auch Druckdaten mit CMYK-Farbprofil. Unter der Lupe ist also ein gedrucktes Bild ein eine riesige Ansammlung winziger Farbpunkte der Farben C, M, Y und K in unterschiedlicher Größe, die (wie auch am Bildschirm) von Ihrem Auge gemischt werden und als großes Ganzes wahrgenommen werden.

Packband bedrucken mit Klischee: Die Sonderfarben

Beim Bedrucken Ihres Klebebands kommt, wie bereits erwähnt, das Flexodruck-Verfahren zum Einsatz. Hier sind die Grundfarben nicht festgelegt, sondern Sie selbst bestimmen „in welchen Farbtopf“ der Stempel getaucht wird um Ihr Logo perfekt darzustellen. Hierfür steht Ihnen eine nahezu unbegrenzte Auswahl an Farbtönen zur Verfügung. Sie können z.B. auf das Pantone Farbsystem zurückgreifen, das aktuell knapp 1.800 Farben umfasst (HKS und RAL sind ebenfalls möglich)

Sinn und Zweck dieser Farbsysteme ist es, einen international einheitlichen und verbindlichen Standard zu schaffen. Somit basiert die Farbbestimmung nicht auf Augenmaß und Sie können sich sicher sein, dass ihr bestelltes Grün auch das gedruckte Grün sein wird. Einen Überblick (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) über die Farbsysteme finden Sie auf diesen Webseiten:

Bei einem 2-farbigen Druck werden demnach 2 Druck-Klischees (Stempel) hergestellt. In 2 Schritten werden diese dann jeweils in 1 Farbtopf aus der obigen Auswahl getaucht und auf Ihr Klebeband gepresst.

Packband bedrucken: Vektorgrafiken vs. Pixelgrafiken

Im Rajaprint-Tool können Sie problemlos Grafiken, wie z.B. Ihr Logo, in Ihre Gestaltung einfließen lassen. Um ein perfektes Druckergebnis zu erzielen ist eine Unterscheidung bezüglich der Bildtypen und den dazugehörigen Dateiformaten wichtig. Wir erklären daher den Unterschied zwischen Pixelgrafiken (Rastergrafiken) und Vektorgrafiken.

Die Pixelgrafik

Der Pixelbegriff ist uns im Alltag am ehesten im Bereich der Digitalfotografie geläufig. So hat die Kamera des aktuellen iPhones (11) z.B. 12Megapixel. Das bedeutet die Kamera zeichnet bei einem Foto rund 12 Millionen verschiedene Bildpunkte (und deren Farbe) auf. Diese werden dann in einer Fläche von 3264 Pixel Breite und 2448 Pixel Höhe dargestellt und ergeben das Bild. Jeder einzelne dieser 12 Millionen Bildpunkte ist dabei mit Position in der Fläche und Farbe des Bildpunkts definiert. Als Beispiel soll hier ein Bild unseres Firmengebäudes in Ettlingen dienen. Dieses hat ein professioneller Fotograf in einer Größe von 5760 x 3840 Pixel (man spricht hier auch von „Auflösung“) fotografiert. Somit ist es sehr detailliert und die Datei dementsprechend groß. Für die Ansicht in unserem Blog wurde es auf 800 x 533 Pixel verkleinert. Zoomt man näher ran, kann man hier bereits die einzelnen Bildpunkte erkennen.

Sie erkennen eine Pixelgrafik sehr schnell am Dateiformat: Die gängigsten sind .bmp.gif.jpg/.jpeg.png und .tif (hier finden Sie eine vollständige Liste der Dateiformate).

Für die Qualität des Drucks ist die Größe der Auflösung extrem wichtig. Hierfür ist die Einheit DPI (Dots per Inch = Punkte pro Zoll) maßgeblich. Am Bildschirm können Grafiken beliebig vergrößert und verkleinert werden, soll ein Bild jedoch gedruckt werden, also wollen Sie, wie in unserem Fall, ein Packband bedrucken, besitzt es eine reale, feste Größe die wir dann betrachten können z.B. 5 x 5 cm. Dots per Inch setzt diese reale Größe in einen Zusammenhang zu den verfügbaren Pixeldaten in der Bilddatei.

Als Beispiel: Für Druckprodukte (z.B. Flyer) gilt in der Regel die Anforderung von 300 dpi, damit das Bildergebnis beim Betrachten einen scharfen und hochwertigen Eindruck erweckt. Für ein gedrucktes Bild, dass 5 x 5 cm groß ist ergibt sich daraus folgende minimale Pixelgröße:

  • Umrechung cm in Zoll: 5 cm / 2,54 = 1,96 Zoll
  • Umrechung Zoll zu Pixel: 1,96 Zoll x 300 Pixel pro Zoll = 590,6 Pixel

Die Bilddatei muss also, soll sie in der Größe 5 x 5 cm gedruckt werden, die Auflösung von 591 x 591 Pixel haben. Im folgenden Bild sehen sie am „A“ des RAJA-Logos das Ergebnis, wenn eine Grafik zu wenige Pixelinformationen für eine bestimmte Größe enthält.

Wie finden Sie heraus, welche Auflösung Ihr Bild hat?

Mit dem kostenlosen Programm IrfanView (Download auf: https://www.irfanview.com/) können Sie prüfen, welche Größe und Auflösung Ihre Grafik hat. Über die Menüleiste Bild -> Informationen erhalten Sie eine Übersicht über die relevanten Bilddaten.

Die Vektorgrafik

Vektorgrafiken haben gegenüber den Pixelgrafiken einen entscheidenden Vorteil: Sie sind „verlustfrei skalierbar“ und damit unabhängig von der Anzahl Pixel.

Vektorgrafiken basieren, anders als Rastergrafiken, nicht auf einem Pixelraster, in dem jedem Bildpunkt ein Farbwert zugeordnet ist, sondern auf einer Bildbeschreibung, die die Objekte, aus denen das Bild aufgebaut ist, exakt definiert. So kann beispielsweise ein Kreis in einer Vektorgrafik über Lage des Mittelpunktes, Radius, Linienstärke und Farbe vollständig beschrieben werden; nur diese Parameter werden gespeichert. Im Vergleich zu Rastergrafiken lassen sich Vektorgrafiken daher oft mit deutlich geringerem Platzbedarf speichern. Eines der wesentlichen Merkmale und Vorteile gegenüber der Rastergrafik ist die stufenlose und verlustfreie Skalierbarkeit.Quelle: Wikipedia
Das RAJA „A“ besteht in einer Vektorgrafik nicht aus einer bestimmten Anzahl blauer und roter Punkte, sondern wird nur über die Eckpunkte und Ihre Position zueinander erzeugt. Da diese im Verhältnis immer gleich bleiben, kann die Grafik vergrößert / gezoomt werden, ohne das der kantige „Treppeneffekt“ entsteht.

Die Vektorgrafik

So ist es möglich eine Grafik, z.B. ein Logo, auf jede beliebige Größe zu skalieren, egal ob es auf eine Visitenkarte, ein Plakat oder einen Jumbo-Jet gedruckt werden soll. Da ein Logo genau dies leisten soll, werden Logos in der Regel auch als Vektorgrafiken angelegt und dann, je nach Bedarf, als Pixelgrafiken gespeichert. Ein Nachteil ist, dass sie meist nur mit einem professionellen Grafikprogramm erstellt und bearbeitet werden können. Eine kostenlose Alternative ist das open source Programm inkscape (Download auf: https://inkscape.org/de/).

Sie erkennen eine Vektorgrafik sehr schnell am Dateiformat: Die gängigsten sind .eps, .svg.cdr (von der Software Corel Draw), .ai (von der Software Adobe Illustrator) ggf. auch .pdf-Dateien (hier finden Sie eine vollständige Liste der Dateiformate). Die fett gedruckten Formate sind optimal.

Für die Erstellung bedruckter Klebebänder sind Vektorgrafiken optimal. Wenn Sie Ihre Logo / Ihre Grafik als Vektorformat haben, sollten Sie auf jeden Fall diese zur Konfiguration Ihres Klebebands verwenden. Hat eine Werbeagentur Ihr Logo erstellt, können Sie dort auf jeden Fall nach der entsprechenden Datei fragen.

Ansonsten können Sie sich zum Thema Packband bedrucken natürlich jederzeit an unsere Experten wenden. Diese beraten Sie bei der Erstellung Ihres Klebebandes und finden immer eine Lösung.

Wieso Sie immer von bedruckter bzw. personalisierter Verpackung profitieren? Mehr zum Thema „personalisierte Verpackung“ finden Sie in diesem Artikel: Personalisierte Verpackung: Geben Sie Ihrer Marke ein „Gesicht“!

 

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