Das neue Jahr hat begonnen und mit ihm kommen nicht nur frische Ziele, sondern auch die Chance, unsere Gewohnheiten zu überdenken und bewusster Entscheidungen zu treffen. In einer Zeit, in der Umweltschutz und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden, möchten wir daher einen Blick auf die Thematik „Unverpackt einkaufen“ werfen.
Verpackungen und Unverpackt – ein Widerspruch?
Wie kommt nun ausgerechnet ein Verpackungshändler auf die Idee über die Bewegung der „Unverpackt-Läden“ zu schreiben? Ist das nicht ein bisschen widersprüchlich? Wir finden: Nein. Die Idee hinter dem Konzept ist es nicht, auf Verpackungen im Ganzen zu verzichten. Sondern vielmehr da zu verzichten, wo es möglich ist. Die Menge des eingesetzten Verpackungsmaterials auf ein Minimum zu reduzieren, sodass überflüssiger Müll vermieden werden kann. Und zu guter Letzt das nötige Material so zu optimieren, dass kaum beziehungsweise im Idealfall sogar gar kein Müll anfällt (Zero Waste).
Unverpackt einkaufen – ein Überblick
Der Wunsch, unnötigen Verpackungsmüll bei unserem Einkauf zu vermeiden, ist weit verbreitet. Doch ein Leben ganz ohne Verpackungen? Fast unmöglich. Aber Verpackungsmaterial minimieren und gleichzeitig optimieren? Das geht! Vor einigen Jahren erlebten Geschäfte, in denen unverpackte Bio- Lebensmittel angeboten werden und in denen somit ein verpackungsfreies Einkaufen möglich ist, einen regelrechten Boom. Doch wie schaut die Situation aktuell im Alltag aus?
Nachhaltigkeit ist nach wie vor ein topaktuelles Thema, das für zahlreiche Menschen von großer Bedeutung ist. Das im Grunde jahrhundertealte Konzept des plastikfreien Einkaufs gewinnt im Hinblick auf die Umwelt jedoch heutzutage immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile werden auch in bestehenden Supermärkten einzelne Unverpackt- Stationen integriert und als eine nachhaltige Alternative angeboten.
Dass die Bereitschaft – den Überfluss an Verpackungen wenn möglich zu vermeiden – nach wie vor groß ist, zeigt auch eine Umfrage, die im November 2023 von dem Statistik- Portal „Statista“ durchgeführt wurde.
Doch Krisen wie die Pandemie, die Energiekrise und Inflation tragen auch zu einem Wandel im Einkaufsverhalten der Verbraucher bei. Betrachten wir zunächst genauer das Konzept der Unverpackt- Läden.
Ist die Ware im Unverpackt- Laden unverpackt?
Im Unverpackt- Laden gibt es, wie der Name bereits verrät, ein vielfältiges Angebot an unverpackten Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs. Das Warensortiment besticht zumeist durch fair gehandelte und regionale Bio- Produkte – vor allem trockene Lebensmittel. Das Angebot an loser Ware ermöglicht also einen verpackungsfreien Einkauf.
Hygiene muss sein. Am Beispiel des Ladens bedeutet dies, dass Obst und Gemüse in leicht zu reinigenden Euroboxen lagern. Mehl, Müsli, Kaffee, Mandeln, Reis und Nudeln oftmals in Bio- Qualität werden aus sogenannten Bulk Bins in exakt der gewünschten Menge in die mitgebrachten Behälter abgefüllt. Flüssigkeiten beispielsweise für die Körperpflege lagern in Kanistern oder Glasbehältern. Sie werden ebenfalls direkt im Laden in die eigenen Behälter abgefüllt, wodurch ermöglicht wird, unverpackt einzukaufen. Die eingekauften Lebensmittel und Produkte werden dann, sicher verstaut in Tasche oder Korb, nach Hause getragen.
Für den Transport verpackt
Unverpackt einzukaufen, bedeutet daher im Falle der Läden: Der Kunde holt sich die Ware selbst ab und übernimmt quasi das Transportrisiko. Doch nicht alle Waren können persönlich von A nach B getragen werden. Ein kompletter unverpackter Einkauf funktioniert darum leider nicht. Daher bleibt unseren Kunden oftmals nichts anderes übrig, als ihre Produkte für deren teilweise sehr langen Reise Paketdiensten, Postanbietern und Logistikunternehmen anzuvertrauen.
Doch Verpackungen sind nicht per se schlecht, sie erfüllen auch viele wichtige Funktionen. So schützen sie beispielsweise die Produkte vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit oder Verschmutzung und können zudem die Haltbarkeit von Obst und Gemüse sowie anderen Lebensmitteln verlängern. Gleichzeitig bieten sie im Handel logistische Vorteile, insbesondere in Bezug auf den Transport und das Stapeln der Waren.
Maximum an Schutz – Minimum an Verpackungsmaterial
Unsere Aufgabe ist es, die Produkte bei Transport und Versand bestmöglich zu schützen. Dabei sehen wir nicht gerade selten die Umsetzung des alten Prinzips: „Viel hilft viel!“. Das ist zwar richtig, was den Schutz der Waren angeht. Es ist aber weder wirtschaftlich, noch ist es umweltfreundlich. Um die Wahl der richtigen Verpackungsgröße in Kombination mit dem richtigen Füll- und Polstermaterial geht es bei vielen unserer Kundengespräche. Dabei kann vereinfachend gesagt werden: Eine passende Kartonage bietet den bestmöglichen Schutz – und das mit einem Minimum an Füll- und Polstermaterial.
Der kleinstmögliche Karton schützt nicht nur Ihr Produkt, sondern gewährleistet darüber hinaus auch eine bessere Auslastung der Transportfahrzeuge. Dies bedeutet, dass CO² sowie Porto beziehungsweise Transportkosten eingespart werden können.
Ein Minimum an Verpackungsmaterial: Am Ende ist damit tatsächlich allen geholfen!
Wir sind zufrieden, wenn Ihr Produkt sicher ankommt. Sie sind zufrieden, wenn Sie dafür möglichst wenig bezahlen müssen. Und allen ist geholfen, wenn dabei ein Minimum an Verpackungsmaterial eingesetzt werden muss.
Recycling von Verpackungen
Laut dem Umweltbundesamt stieg im Jahr 2021 der Verpackungsverbrauch in Deutschland zum Beispiel im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 % an. Dies bedeutet, dass der Verbrauch bei rund 20 Mio Tonnen lag. Betrachtet man das Verpackungsaufkommen von privaten Endverbrauchern liegt dieser Anstieg unter anderem an der steigenden Marktbedeutung des Versandhandels, was sich insbesondere während der Pandemie gezeigt hat.
Verpackungsmaterial beim Einkaufen zu reduzieren ist daher das eine. Verpackungsmaterial in Bezug auf Schutzeigenschaften und Recyclingpotential zu optimieren das andere.
Mehrwegsysteme stellen einen effektiven Ansatz dar, um Abfall zu vermeiden. Denn Versandverpackungen, die erst gar nicht entsorgt werden müssen, sondern weiterverwendet werden können, minimieren die Umweltbelastung. Wo es sinnvoll ist, wird daher auf eine Kreislaufwirtschaft wie Mehrweglösungen und Wiederverwendung gesetzt. Mehrwegprodukte wie Europaletten, Mehrweg-Aufbewahrungsboxen oder umweltfreundliche Verpackungslösungen wie Kartonagen aus Graspapier bieten eine gute Alternative.
Für einen bewussten Konsum ist jedoch auch die Wahl des Verpackungsmaterials von Bedeutung. Um Abfall zu reduzieren, finden Sie in unserem Sortiment Versandprdoukte, die weniger Material benötigen und aus recyceltem Material hergestellt werden. Verpackungen, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, wie beispielsweise Grasfasern, pflanzlicher Stärke oder PLA, tragen ebenso zu einer Reduzierung der Umweltbelastung bei. Daher bieten wir Versandkartons nicht nur in verschiedenen Größen an, bei uns haben Sie zudem eine große Auswahl an umweltfreundlichen Produkten wie nachhaltige Versandtaschen, Polster- und Füllmaterial sowie umweltfreundliche Verpackungen für Lebensmittel.
Unverpackt – Läden: Zwischen Boom und Realität
Die wichtige Bedeutung der Unverpackt- Läden ist unbestritten. Doch nach ihrem einstigen Boom stehen Unverpackt-Läden heute vor enormen Herausforderungen. Mit den steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen bleiben immer mehr Kunden aus. Verbraucher sind merklich zurückhaltender beim Einkaufen, – was auch bei dem Konsum von nachhaltigen, regionalen Lebensmitteln erkennbar ist. Einige Unverpackt-Geschäfte mussten im Zuge dessen bereits schließen. Viele Weitere kämpfen ums Überleben. Andere strukturieren um, bieten beispielweise einen Befüllservice für Ihre Kunden an oder setzen online auf ein nachhaltiges Sortiment – vor allem an Non-Food-Produkten.
Das Konzept der Unverpackt-Läden ist jedoch längst nicht überholt! Schließlich ist das Minimieren des Verpackungsmülls ein wesentlicher Schritt, um die Umweltauswirkungen von Verpackungen zu reduzieren. Ein bewusster Konsum ist also nicht nur eine Entscheidung für ein nachhaltigeres Handeln, sondern auch eine Chance, unseren Umgang mit Ressourcen neu zu überdenken!
Nach wie vor zeigt sich daher auch eine hohe Akzeptanz in der Gesellschaft für umweltfreundliches Einkaufen. Unverpackt-Läden bieten den Verbrauchern hierbei zweifellos eine wichtige Einkaufsmöglichkeit für einen umweltbewussten Konsum. Ein weiterer Pluspunkt der Läden motiviert darüber hinaus zu einem umweltbewussten Konsumverhalten: die Möglichkeit, Lebensmittel in exakt der benötigten Menge einkaufen zu können.
Neugierig geworden? Unverpackt-Läden gibt es in zahlreichen Städten in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Vielleicht befindet sich auch einer in Ihrer Nähe. Schauen Sie dort doch einmal vorbei und probieren Sie den unverpackten Einkauf aus.
Nur gemeinsam packen wir – UNVERPACKT – an!
Unverpackt – Läden in Ihrer Nähe
Auf Zero Waste Austria, gibt es eine interaktive Karte mit „Unverpackt“-Geschäften in Österreich. Vielleicht ist einer auch in Ihrer Nähe dabei?