Die Transportleistung im Güterverkehr in Deutschland lag im Jahr 2019 bei etwas mehr als 490 Milliarden Tonnenkilometer. Dabei entfällt der absolut größte Teil auf den Straßengüterverkehr, mit 312 Milliarden Tonnenkilometern sogar annähernd dreimal so viel Güter wie auf der Schiene transportiert wurden. Diese Zahlen machen deutlich, welch große Bedeutung der richtigen Ladungssicherung zukommt.
Eine ganz wesentliche Voraussetzung zu richtig gesicherter Ladung um Beispiel im LKW sind richtig beladene Paletten. Denn gerät eine nicht richtig gesicherte Ladeeinheit auf der Ladefläche in Bewegung, kippt oder verrutscht die Ladung einer Palette, hat das Auswirkungen auf die Stabilität und die Sicherheit des gesamten Transports. Wir widmen uns in einem gesonderten Beitrag also zunächst einmal dem Thema Palettensicherung als Beitrag zur Ladungssicherung.
Homogene Ladung einer Palette
Der einfachere Fall: Sie haben Waren, die alle die selben Maße aufweisen und im Idealfall sogar noch auf die Maße einer Europalette (klassisch: 1200 x 800 mm) abgestimmt. In diesem Fall spricht man von homogener Ladung, es lässt sich leicht dieses Bild erzeugen:
Heterogene Ladung einer Palette
Im Stückguttransport kommt aber auch die nicht ganz so „perfekte“ Ladungseinheit vor:
Hier wurden Packgüter unterschiedlicher Formen auf einer Palette verladen. Um dennoch die bestmögliche Stabilität zu erreichen, sollten einige Grundregeln beachtet werden.
Versetzte Bauweise für bessere Ladungssicherung
Wie beim Bauen eines stabilen Legoturmes gilt: Verhindern Sie säulenartige Stapelbildung. Sorgen Sie dafür, versetzt zu beladen. Die Ladeeinheit ist in der „versetzten Bauweise“ besser in der Lage, Kräften wie beispielsweise einer LKW-Vollbremsung zu widerstehen. Dieser Effekt wird durch den Einsatz von Anti-Rutschmatten im Übrigen noch erheblich erhöht.
Fachgerechtes Umstretchen für bessere Ladungssicherung
Ein weiterer wesentlicher Faktor, ob die Palette stabilen Halt bekommt und damit ein wesentlicher Faktor für bessere Ladungssicherung ist das fachgerechte Umstretchen. Unabhängig davon, ob manuell oder maschinell umstretcht wird, gilt es folgendes Vorgehen zu beachten, wobei (halb-) automatische Palettenwickler dieses Programm nach entsprechender Programmierung „gelernt“ haben:
- Folie ca. 1 Meter abwickeln und am Palettenfuß festknoten (entfällt bei maschinellem Stretchen)
- Palettenfuß abhängig vom Gewicht der Ladung zwischen 5 und bis zu 12mal umwickeln (Fußwickelungen), um Palette und Packgut fest miteinander zu verbinden
- Danach – mit Überlappung (empfohlen werden 60%) – spiralförmig nach oben weiterwickeln.
- Palettenkopf etwa 3mal umwickeln (Kopfwickelungen) und wieder spiralförmig nach unten wickeln.
- Stretchfolie kurz vor der letzten Wickelseite abreißen und mit der Hand nachstreichen
Die Wahl der richtigen Stretchfolie
Je nach Palettenladungsart (Typ A, B oder C) gibt es besser geeignete und weniger gut geeignete Folienarten. Grundsätzlich gilt jedoch, dass ein zusätzliches Umreifungsband deutlich mehr Stabilität gewährleistet. Die Tabelle gibt Aufschluss darüber, wann sich welche Folienart empfiehlt. Cast- und Blasfolie unterscheiden sich bereits im Herstellungsverfahren, wir haben Ihnen die Unterschiede der beiden Herstellungsweisen in einem pdf zusammengefasst. Ob es sich bei einem Produkt jeweils um Cast- oder Blasfolie handelt, sehen Sie in unserem Webshop sowie im Katalog jeweils im Produkttext.
Folienart | Stärke | Palettengut | Palettengut Typ |
Castfolie | weniger als 17 µ | unter 600 kg | A |
Castfolie | 17 bis 20 µ | 600 – 800 kg | A, B |
Castfolie | 20 bis 25 µ | mehr als 800 kg | A, B, C |
Blasfolie | weniger als 17 µ | unter 600 kg | A |
Blasfolie | 17 bis 20 µ | 600 – 800 kg | A, B |
Blasfolie | 20 bis 25 µ | mehr als 800 kg | A, B, C |