Mülltrennung – was gehört in welche Tonne?

4 min lesen04 September 2019
Eine der wohl häufigsten Fragen bei der Mülltrennung ist: Was gehört in welche Tonne? Ob rote, weiße, gelbe, grüne oder braune Tonne – in Österreich hat jedes Stückchen Müll seinen Platz. Dabei hält sich der Verdacht hartnäckig, dass der Müll anschließend einfach wieder zusammengekippt wird. Lohnt sich die Mülltrennung dann überhaupt? Der Müll wird natürlich nicht wieder zusammengekippt, sondern getrennt voneinander verarbeitet. Aus Papier wird Recyclingpapier und Altglas wird eingeschmolzen und zu neuem Glas verarbeitet. Aus Alt wird Neu.

Dadurch entsteht ein Kreislauf, der unsere Umwelt schont. Wertvolle Ressourcen werden eingespart, beim Papierrecycling werden beispielsweise keine neuen Bäume für Frischfasern gefällt, das Altpapier wird zur wertvollen Grundlage der Produktion von Recyclingpapier.
Aktuell leben wir im Wegwerfmodus: mit 519 Kilo Hausmüll pro Kopf liegt Österreich EU-weit im Spitzenfeld (Rang 4 hinter Dänemark, Tchechien und den Niederlanden). Dabei trennen die meisten Haushalte die Abfälle, aber nicht immer richtig. Was gehört nun in welche Tonne?

Müll richtig trennen – so geht‘s

Jede Abfalltonne hat ihre eigene Farbe. In der Regel gelb für Leichtverpackungen und Kunststoffe – darunter fallen Kunststoffe, Metalle, Verbundverpackungen und Naturmaterialien – schwarz für Restmüll, braun für Bioabfall und rot für Papier, Pappe und Karton, grün oder weiß für Glas.
Daraus ergeben sich fünf Abfallkategorien. In der folgenden Tabelle wird aufgezeigt, was in der jeweiligen Kategorie entsorgt wird und was keinesfalls in die Tonne gehört:

AbfallkategorieDas ist erlaubtDas ist verbotenVerwendung
Verpackungen
  • Arzneimittelblister
  • Buttermilchbecher
  • Getränkekartons
  • Joghurtbecher & -deckel
  • Holzschachteln und -kistchen
  • Konservendosen
  • Shampooflaschen
  • Spraydosen
  • Styroporverpackung
  • Zahnpastatuben
  • Altkleider
  • Babyflaschen
  • Blechgeschirr
  • CDs und DVDs
  • Essensreste
  • Feuerzeuge
  • Glas
  • Keramiktöpfe
  • Kinderspielzeug
  • Klarsichthüllen
  • Kugelschreiber
  • Nicht geleerte Verpackungen
  • Zahnbürsten
Kunststoffrecycling, Papierrecycling
Restmüll
  • Kalte Asche
  • Hygieneartikel
  • Feinstrumpfhosen
  • Feuerzeuge
  • Glühbirnen
  • Knochen
  • Kaugummi
  • Staubsaugerbeutel
  • Tapetenreste
  • Elektronikgeräte
  • Wandfarbe
  • Medikamente
Müllverbrennung zur Energiegewinnung
Bioabfall
  • Obst- Gemüse- und Pflanzenreste
  • Milchprodukte
  • Brotreste
  • Haare, Federn und Vogelsand
  • Tierkot
  • Kleintierstreu
  • Verstorbene Haustiere
  • tierische Produkte
Kompost, Biogas, Energie
Papier, Pappe und Karton
  • Zeitungen, Zeitschriften, Prospekte
  • Schachteln aus Papier, Pappe und Karton
  • Lebensmittelkartons
  • Broschüren, Bücher und Kataloge
  • Briefumschläge, auch mit Sichtfenster
  • Unbeschichtetes Geschenkpapier
  •  Verbundverpackungen, bspw. Milchtüte
  • Beschichtete Verpackungen, bspw. Backpapier
  • Klebestreifen
  • Verschmutzte Papiere
  • Thermopapier
Papierrecycling
Die 'Problemfälle'
Ganz einfach könnte man meinen! Doch dabei gibt es einiges zu berücksichtigen. Hätten Sie es gewusst?

Wohin mit alten Fotos?

Bei Fotopapier handelt es sich um Spezialpapier, das sich beim Papierrecycling nur schlecht auflöst. Fotopapier wird deshalb als Restmüll entsorgt.

Wie wird Backpapier entsorgt?

Backpapier ist mit Silikon beschichtet und gehört deshalb ebenfalls nicht ins Altpapier, sondern in den Restmüll.

In welche Tonne kommen kaputte Trinkgläser?

Auch wenn das Altglas eine naheliegende Erklärung ist, kommen Trinkgläser in den Restmüll. Das Glas hat nämlich einen höheren Schmelzpunkt als der von Flaschen und entsprechend gesondert behandelt.

Wohin mit Elektrogeräten?

Elektroschrott gehört in keine Tonne, tatsächlich ist das Wegwerfen verboten! Denn giftige Substanzen sollten isoliert und wertvollen Rohstoffen wie Gold, seltene Erden und Kupfer aufbereitet werden. Jeder Fachhändler und Wertstoffhof nimmt den Elektroschrott an.

Regionale Unterschiede bei der Mülltrennung

Der durchschnittliche Verbraucher trennt seinen Müll in die bereitgestellten Tonnen. Allerdings gibt es hier zusätzlich noch regionale Unterschiede. Insbesondere bei Kunststoffverpackungen und Metallen herrschen große Unterschiede
Um sicher zu gehen, welche Regelung nun zutreffen, sollte man sich auf jeden Fall bei der zuständigen Gemeinde informieren. Die Stadt-Wien bietet auch ein Mist-ABC

Mülltrennung wirkt!

Verpackungen können nur dann recycelt werden, wenn sie richtig sortiert sind – je sortenreiner, desto besser. Dabei ist die Fehlerquote aktuell noch sehr hoch, gerade dann, wenn es um die Trennung von Restmüll und Wertstoffen geht. Bei der Weiterverarbeitung gibt es zwar Sortiermaschinen, diese funktionieren aber bei weitem nicht so gut, wie die Trennung des Haushaltsmülls zuhause.
Die saubere Trennung des Hausmülls hilft Ressourcen zu schonen und denn Abfalls als Rohstoff für die Weiterverarbeitung, das Recycling zu sehen. Aber trotz Mülltrennung und Recycling sollte der Fokus auf der Müllvermeidung liegen. Denn Abfall, der nicht anfällt, ist der einfachste Weg, die Umwelt zu schonen.

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