Verpackungsfreie Supermärkte gibt es immer häufiger, auch in kleineren Orten außerhalb von hippen Großstädten (hier mehr über das verpackungsfreie Einkaufen erfahren).
Einweg-Plastik gilt es zu vermeiden
Einweg-Plastik wie Trinkhalme und Geschirr sollen mit einem geplanten Gesetz künftig EU-weit verboten werden – zugelassen sind ab 2021 dann bessere, plastikfreie Alternativen. Verbraucher legen zunehmend Wert auf das Image der Marke: Nachhaltigkeit beim Einkauf und dem Unternehmen spielt für etwa 70 Prozent der Kunden eine große Rolle. Knapp 80 Prozent sind sogar bereit für ein Produkt mit nachhaltiger Verpackung mehr zu bezahlen. Wenn man bedenkt, wie lange der Verbraucher „erzogen“ wurde, bis das Umdenken sich langsam eingeschlichen hat, versteht man nur zu gut, dass Unternehmen etwas schwerfälliger beim Umsetzen umweltfreundlichen Handelns sind. Auch wir können Prozesse nicht von heute auf morgen „auf links drehen“. Während an den großen Veränderungen aber gearbeitet wird, gibt es auch im „Kleinen“ schon Möglichkeiten der Einflussnahme. Dabei kann jeder Büroangestellte, zum Beispiel anhand dieser Checkliste, schon einen minimalen Beitrag leisten.
Unternehmen: Die größten Plastiksünder
Greenpeace veröffentlichte Ende 2018 in Zusammenarbeit mit der „Break Free From Plastic“- Bewegung eine Studie, um die Unternehmen mit dem meisten Plastikmüll zu identifizieren. Dafür wurden in 42 Ländern insgesamt 239 Plastik-Reinigungsaktionen durchgeführt und die gefundenen Plastikteile nach Unternehmen sortiert. Der Kunststoffmüll, der die Ozeane verunreinigt ist hauptsächlich Lebensmittelherstellern zuzuordnen, darunter Coca-Cola, PepsiCo und Nestlé, denen zusammen 14% aller weltweit gefundenen (und zuordenbaren!) Plastikabfälle „anzulasten“ sind.
Erziehung mit dem Verpackungsgesetz
In Österreich setzt die Verpackungsverordnung (VerpackV) die Verpackungsrichtlinien um. Kurz zusammengefasst: Verpackungen, die sich mit einem Angebot an private Endverbraucher richten, werden lizenziert. Darunter fallen auch Gaststätten, Krankenhäuser, Büros von Freiberuflern und kleine Betriebe. Unternehmen, die ein Angebot an die sog. „privaten Endverbraucher“ richten, müssen zukünftig auch für die Entsorgungskosten aufkommen. Die Kosten für die Lizenzierung richten sich vor allem nach Art und Menge des Materials: je besser sich die Verpackung recyceln lässt, desto günstiger fällt die Lizenzgebühr aus. Naturmaterialien hingegen sind am preisgünstigsten bei der Lizenzierung. Ziel ist es Unternehmen zu mehr nachhaltigen Produkten anzuregen. Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten soll somit auch bei der Verpackungsindustrie gesteigert werden.
Nachhaltigkeit in der Verpackungsindustrie
Bei einer Onlinebestellung wird alles verpackt versendet – ob an private oder gewerbliche Endverbraucher. Die Verpackung dient hauptsächlich dem Schutz der versendeten Waren, mit ansprechender Verpackung aber auch der Kundenbindung: Große Unternehmen wie Amazon und Zalando haben individualisierte Versandverpackungen schon längst für ihre Marketingzwecke entdeckt. Dabei gibt viele mögliche Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Verpackung:
- Verpackung vermeiden
- Mehrwegsysteme
- Papier statt Plastik
- Alternative Rohstoffe
Die Forschungen zu alternativen Materialien für Plastik werden verstärkt betrieben: Aus Zucker, Seegras, Pilzen oder Milch sollen in der Zukunft Verpackungen als Plastikersatz hergestellt werden. Verpackungen werden in schon vereinzelt in Bio-Läden verwendet.
Lebenszyklus der Verpackung verlängern
Ein Umdenken ist gefragt: Wenn die Verpackung nicht länger reine Verpackung ist, sondern einen Zusatznutzen mitbringt oder gar zum eigenen Produkt wird, kann das Kaufinteresse gesteigert werden. Der Deutsche Verpackungspreis zeichnet jährlich innovative Verpackungen aus, ein Hauptthema ist seit Jahren die Vermeidung von nicht recycelbarem Plastik. 2018 zählte unter anderem die Grill-Pyramide zu den Preisträgern im Bereich Funktionalität und Convenience. Die Verpackung der Grillkohle dient mit integriertem Anzünder und Kamineffekt für schnell glühende Kohlen und anschließendes Grillerlebnis. Durch die Integration in das Produkt entsteht keinerlei Verpackungsmüll. Aber auch schöne Geschenkboxen können zur Aufbewahrung oder Wiederverwendung genutzt werden. Wenn die Produktverpackung nicht als Müll, sondern mit Zusatzfunktionen versehen wird, verleiht das dem Produkt einen nachhaltigen Mehrwert und verlängert den Lebenszyklus bzw. die Umweltbilanz eines Produktes. Im besten Fall wird das Produkt aufgrund der Verpackung bevorzugt gekauft.
Jeder sollte umweltfreundlich handeln
Recycling ist nicht die Lösung, aber ein Anfang. Ohne Recycling würden uns längerfristig die Ressourcen ausgehen. Durch den Ausbau der Recycling-Systeme und die Verwendung von biologisch abbaubaren Produkten können die Abfallmengen verwertet oder ganz vermieden werden. Verpackung ohne Plastik ist dabei ein großer Schritt in die richtige Richtung. Auch Sie setzen auf nachhaltige Produkte? Gerne beraten wir Sie bei der Auswahl unserer umweltfreundlichen Verpackungen und stellen Ihnen beispielsweise unsere halbdurchsichtigen Pergaminbeutel als Alternative zu Plastikbeuteln vor.